Die Forschungen zur baltischen Geschichte (FzbG) sind eine wissenschaftliche Zeitschrift, in der neueste Forschungen zur Geschichte der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen publiziert werden. Sie werden seit 2006 von Mati Laur (Universität Tartu) und Karsten Brüggemann (Universität Tallinn) in enger Kooperation mit der Universität Lettlands in Riga sowie der Baltischen Historischen Kommission herausgegeben. Seit 2020 erscheinen sie im Verlag Brill-Schöningh.
Die FzbG werden finanziell mit Mitteln aus drei Ländern getragen: Estland, Lettland und Deutschland. In den frühen Jahren war es vor allem die estnische Wissenschaftsförderung, von der die Publikation finanziert wurde. Die Übersetzung und Redaktion von Artikeln lettischer Autorinnen und Autoren wird von der Universität Lettlands gefördert. In den Jahren 2011–2019 wurden Redaktion und Drucklegung zusätzlich über das Nordost-Institut Lüneburg von der/dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Zeitschrift wird zudem von der Baltischen Historischen Kommission unterstützt.
Die FzbG sind eine vorrezensierte wissenschaftliche Zeitschrift der estnischen Akademischen Historischen Gesellschaft (Akadeemiline Ajalooselts). Sie verstehen sich als ein akademisches Journal im Bereich der historischen Area studies, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Austausch verschiedener nationaler Historiografien auf wissenschaftlicher Grundlage zu betreiben. Über den jeweils engen sprachlichen Rahmen der einzelnen Staaten Estland, Lettland und Litauen hinaus soll nicht zuletzt die innerbaltische fachliche Kommunikation gefördert werden. Die FzbG pflegen einen regionalen Schwerpunkt auf dem „historischen“ Baltikum (Estland, Livland und Kurland, d.h. ungefähr die heutigen Republiken Estland und Lettland), doch sind auch Beiträge zur litauischen Geschichte willkommen, da Litauen spätestens seit dem 20. Jahrhundert einen integralen Bestandteil „baltischer“ Geschichte bildet. Der zeitliche Rahmen der Artikel reicht aber von der Frühzeit bis zur post-sowjetischen Periode. Wir sind darüber hinaus insbesondere an Beiträgen interessiert, die sich mit den überregionalen Zusammenhängen in Nordosteuropa auseinandersetzen.
Die Sprachen dieser Zeitschrift sind Deutsch und Englisch mit Zusammenfassungen in der jeweils anderen Sprache. Dass die meisten Beiträge auf Deutsch publiziert werden, folgt einer historischen Tradition, da ein Großteil sowohl des Quellenbestands als auch der Historiografie zum historischen Baltikum deutschsprachig ist.
Die Herausgeber halten die Heranziehung von Fachleuten aus den Nachbarländern und anderen nicht-baltischen Staaten für eine ihrer wichtigsten Aufgaben, wofür auch das internationale Redaktionskollegium steht. Dabei ist vor allem an den umfangreichen Rezensionsteil gedacht, der über die wichtigsten neuesten Publikationen zur baltischen Geschichte informieren soll. Die mittlerweile erschienenen Bände demonstrieren, dass „baltische Geschichte“ heute einen wesentlichen regionalen Aspekt der Geschichte des Ostseeraums und damit ganz Europas (inkl. Russlands) darstellt. In den Jahren ihres Bestehens haben die FzbG Beiträge von Autorinnen und Autoren aus den drei baltischen Staaten, Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark, Österreich, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Italien, den USA, Kanada und der Rusländischen Föderation publizieren können. In diesem Sinne sieht sich die Redaktion in einem wachsenden internationalen Resonanzrahmen.
Texte aus den Jahren 2006–2019 werden online zur Verfügung gestellt.
Eine Ausgabe pro Jahr (Erscheinungsdatum 1. Dezember)